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Neuer Regierungsbeschluss ist großer Schritt in Richtung einer Kreislauf-Windelindustrie

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Geschrieben von:
Simon Frans de Vries
400 Millionen Kilogramm Windelabfälle pro Jahr. Das ist eine schockierende Zahl, aber Realität in den Niederlanden. Bislang landen fast alle diese Abfälle direkt in der Verbrennungsanlage, was enorme Auswirkungen auf die Umwelt hat. Doch das wird sich bald ändern. Mit dem kürzlich veröffentlichten Entwurf eines Erlasses zur erweiterten Herstellerverantwortung (UPV) für Windeln und Inkontinenzprodukte hat die niederländische Regierung einen Meilenstein gesetzt.

Dieser Verordnungsentwurf ist nicht nur ein entscheidender Schritt hin zu einer Kreislaufwirtschaft, sondern bürdet die Verantwortung auch nachdrücklich den Herstellern auf. Ein dringender und notwendiger Wandel, der in der Industrie, den Kommunen und den Gesundheitseinrichtungen bereits große Aufmerksamkeit erregt. Es ist der Beginn eines Wandels, den wir nicht länger aufschieben können. Simon Frans de Vries, Value Chain Manager bei Repaid, sieht darin große Chancen.

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft

Der Entwurf des UPV-Erlasses für Windeln und Inkontinenzprodukte enthält mehr als nur Leitlinien. Er zwingt die Hersteller in den Niederlanden, die Verantwortung für die von ihnen in Verkehr gebrachten Abfälle zu übernehmen. Einfach ausgedrückt: Wenn man Windeln herstellt, sorgt man bald auch dafür, dass diese gesammelt und recycelt werden. Auf diese Weise können CO₂-Emissionen reduziert, die Abfallverbrennung vermieden und wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen werden.

Dies ist wichtig, denn die Auswirkungen sind enorm. Recycling spart nicht nur Rohstoffe, sondern vermeidet auch die mit der Verbrennung von Kunststoffen verbundenen Emissionen. Wie Simon Frans sagt: „Mit unserer TDH-Technologie sparen wir rund 900 kg CO₂ pro Tonne Windelabfall.“

Von Abfällen zu Chancen: 110 Kilotonnen Recycling über fünf Jahre

Die Daten sprechen Bände. Derzeit werden in den Niederlanden nur 15 Kilotonnen Windelabfälle recycelt, während der Abfallberg jährlich auf 400 Millionen Kilo ansteigt. Mit der Einführung des UPV-Erlasses dürfte sich dies grundlegend ändern. Das erste Ziel besteht darin, 12,5 % der Produkte beim gesamten Windelabfall zu recyceln. Das mag bescheiden klingen, aber es bedeutet, dass 75 Kilotonnen Windelabfälle in drei Jahren verwertet werden können. Und in fünf Jahren über 110 Kilotonnen.

 

Wie lässt sich dies erreichen? Simon Frans: „Die Antwort liegt in der Ausweitung der Recyclingkapazitäten. Es gibt bereits enthusiastische Parteien, die bereit sind, mit dem Bau neuer, größerer Anlagen zu beginnen. Wenn die Genehmigungsverfahren reibungslos verlaufen, könnten sie innerhalb weniger Jahre betriebsbereit sein. Das Verfahren ist technisch realisierbar und bei guter Zusammenarbeit in der Kette können die Niederlande eine führende Position beim Windelrecycling einnehmen.“ 

Die Niederlande können eine führende Position beim Windelrecycling einnehmen.
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Simon Frans de Vries
Value Chain Manager bei Repaid

Warum es nicht nur um Windeln geht

Die Reichweite dieses Erlasses geht über die Windel selbst hinaus. Er ist ein Beispiel dafür, wie wir die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft in die Praxis umsetzen können. Jede recycelte Windel ist ein Beitrag zu weniger Abfall, weniger CO₂-Emissionen und weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. „Durch das Recycling sparen wir nicht nur bei der Verbrennung, sondern auch bei den Ölimporten aus fernen Ländern“, erklärt Simon Frans.


Was bedeutet das für Sie?

Ob Sie nun Hersteller, Gesundheitsdienstleister oder Verbraucher sind, die Einführung des UPV-Erlasses betrifft uns alle. Für Familien bedeutet dies, dass die Trennung von Windelabfällen einen echten Effekt hat. Für Kommunen, Gesundheitseinrichtungen und Kindergärten ist das Verfahren kostenlos. Und für die Hersteller ist es eine Gelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und die Nachhaltigkeit in ihrem Kerngeschäft zu verankern.

Eine Herausforderung und eine Chance

Ja, es gibt Herausforderungen. Der Bau neuer Recyclinganlagen erfordert Zeit und Ressourcen. Und der Markt muss sich an diese neue Realität anpassen. Aber die Vorteile sind zu groß, um ignoriert zu werden. Dies ist nicht nur eine Gelegenheit, Abfall zu reduzieren, sondern auch die Niederlande als Vorreiter für Kreislaufinnovationen zu positionieren.

Sind Sie bereit, an diesem Wandel mitzuwirken? Lassen Sie uns gemeinsam an einer Zukunft arbeiten, in der Abfall der Vergangenheit angehört.

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